Gedacht op het overzees - Gedanken auf dem Meer.............

niemals hätte ich mir träumen lassen das mir ein Ausflug übers Meer, eine Segelfahrt Spaß machen könnte. Das Meer mit seiner Tiefe die ich nicht einschätzen kann/konnte, mit all seinen Bewohnern; der Wind der einen dahintreibt wo ihm es gefällt.

Und doch- ich hab mich (nach anfänglichen Schwierigkeiten) gefühlt als ob ich nachhause gekommen wäre. Es war als gehöre es so, als sei es völlig normal!

Ich bin ein einziges Mal bewußt auf dem Meer gewesen, auf einer Fahrt nach Schweden auf einer Fähre. Seither nie wieder. Immer habe ich das Schwimmen im Meer vermieden aus mir unbewußten Gründen und als ich mir selbst vornahm diese Segelfreizeit mitzumachen habe ich lange verdrängt was ich mir da vornehme. Die Angst, oder viel mehr der Respekt vor den Naturgewalten kam als ich das Segelschiff das erste Mal vor mir sah. Und die Angst wurde größer mit der zunehmenden Stärke des Windes am ersten Tag. Gedanklich schrieb ich mein Testament, klammerte mich an die Reling und war glaube ich ziemlich grün im Gesicht (obwohl wir, laut Skipper, nicht allzu viel Wind hatten). Und am Ende des Tages war ich mega stolz diesen Tag überlebt zu haben.

Und dann wurde alles ganz anders wie erwartet..........

ich hab mich, glaube ich, noch nie in meinem Leben so lebendig, so frei, so unbeschwert und unbekümmert, so innerlich lachend, so mit der Welt verbunden gefühlt wie in diesen Momenten auf dem Schiff.

Es war wie "Zuhause ankommen" nach langer Reise........

Es war wie neugeboren sein und die Welt entdecken......

Es war wunderschön und fast unbeschreiblich...............

Anfänglich noch unsicher, nicht wirklich wissend wie ich es empfinden würde, mich an der Reling festhaltend, und immer danach schauend das ich in Windrichtung saß (sehr wichtig wenn einem schlecht wird, damit man sich nicht selber....) und urplötzlich war es kein Problem aufzustehen, auf Middledeck zu gehen, mithelfen beim Segel hissen, beim Fock einholen.

Und abends, wenn die Kinder schliefen, im Dunkeln auf Deck sitzen, das Wasser plätschern hören, die Möven die immer näher kommen in der Hoffnung auf ein wenig Futter, den Sternenhimmel über mir mit meinem Himmelswächter Orion, der mich mein Leben lang begleitet hat, mein Gedankenbuch in der Hand und all das aufschreibend was ich fühle und denke.

Des Nachts mit einem sanften Schaukeln in der Koje liegen, die Erlebnisse des Tages im Herzen- einschlafen......

Was anfangs beängstigend war wurde normal. Der Wind der uns voran trieb, der uns antrieb, verlor seine angstmachende Kraft- nein er wurde zum Freund und ich fühlte mich herrlich wenn ich da oben auf Deck stand und mir von ihm, dem himmlischen Kind, die Haare zerzausen lassen konnte. Die Wellen, das Wasser und Geplätscher wurde zu schöner Musik, die ich jetzt noch in den Ohren habe wenn ich daran denke. Es fehlt mir das Meer, die Weite, der Wind, die FREIHEIT!!!

Ich musste 32 Jahre alt werden um die Nordsee, das Wattenmeer kennenzulernen- zu erleben was es heißt "trocken zu fallen". Wir mit unserem 30 Meter langen Segelschiff auf dem Wattenmeer und das Wasser verschwindet langsam, man kann richtig zu sehen wie es geht und plötzlich ist da ein kilometerlanger Strand. Ein komisches Gefühl auf dem Meeresboden spazieren zu gehen, dort zu laufen wo vorher noch nie ein Mensch gelaufen ist. Und da ist dieser kleine Krabbenmann der seine Scheren hebt und mir droht nicht näher zu kommen- ich lächle und mache einen Bogen um ihn herum! Muscheln sammeln und glückliche Momente im Herzen speichern. Einmalig!!!!!!!!

                            

Es war wirklich wie ein "Zuhause-ankommen", eine herrlich freie Zeit für die Seele, für den Kopf und ich bin richtig aufgetankt und gelassen wieder zuhause angekommen- mit ein paar Träumen in meinem Gepäck, die sich vielleicht in ferner Zukunft irgendwann einmal realisieren lassen.....und es war auf keinen Fall das letzte Mal das ich dort oben war.............................................................

 

 

 

abstraído

jaaaa zur Zeit schwirren meine Gedanken wie ein fleißiger Bienenschwarm. Ich bin überall und nirgendwo in Gedanken, kann sie nur manchmal festhalten, sie fliegen davon wie die Wolken im Herbstwind.

Nein, das ist nicht tragisch, nicht schlimm. Ich bin gerade auf einem Weg der Suche. Such mich selbst zu finden, suche den Sinn, suche meine Aufgabe neu- wälze mein Leben um und stelle es auf den Kopf.

Der Herbst ist für mich immer die Zeit des sich Besinnens, des Nachdenkens und Suchens. Es ist okay so wie es ist.

Ich spüre wie sich Vieles verändert hat. Viel Festgefahrenes löst sich langsam, kommt in Bewegung- auch wenn ich selbst noch nicht abschätzen kann wohin der Weg führt. Viel lange Begrabenes kommt zum Vorschein, zeigt sich sachte und leise um endlich verarbeitet zu werden. Viel Neues stürmt auf mich ein, bedrängt mich, aber engt mich nicht ein. Viel mehr zeigt sich mir gerade eine Vielfalt, eine Fülle des Lebens, meines Lebens die ich lange nicht gesehen hatte, nicht sehen wollte.............

Ordnen und abwägen, Risiken eingehen, neu das Leben entdecken, sortieren und wieder abwägen- ist es die richtige Entscheidung die ich gerade fälle? Werd ich wohl nie wissen wenn ich sie nicht jetzt treffe- erst danach kann ich es sagen. Sich selbst neu entdecken, Altes wieder finden, sich selbst erkennen..........und jeden Tag neu finden!!!!!!!!!

                                                           

Das alte ICH kommt zurück......hat lange geschlafen und wacht nun langsam wieder auf- ich freu mich drauf!!!!!!!